Die Macht der Worte - Change your words

Worte haben einen großen Einfluss auf uns und damit unser ganzes Leben. Besonders in Momenten in denen wir sehr verletzlich sind, sei es in der Schwangerschaft, wenn wir uns Sorgen machen, während der Geburt, im Wochenbett oder gestresst sind.

Aber auch in jeder anderen Situation im Alltag, können die “falschen” Worte nachhaltig negative Auswirkungen haben und negative Glaubenssätze in uns verstärken.

Doch DU kannst Worte auch ganz bewusst FÜR DICH nutzen.

Affirmationen (lat. Bejahung) dienen dazu unser Unterbewusstsein mit neuen positiven Informationen zu versorgen.

Durch entsprechende Formulierungen können sie dir helfen deine Ziele zu erreichen und deine negativen Glaubenssätze zu transformieren.

Welche Macht Worte haben sticht besonders rund um das Thema Geburt heraus.

Denn die meisten Menschen denken an Angst und Schmerzen, wenn sie an Geburt denken und das wird nicht nur durch Hollywood geprägt, sondern auch durch die Worte, die wir ohne nachzudenken in unseren allgemeinen Sprachgebrauch übernommen haben.

Hast du dir über die Begriffe, die umgangssprachlich in unserer Gesellschaft rund um das Thema Geburt verwendet werden, schon mal Gedanken gemacht?

Welche ich genau meine?

WEHEN - KRANKENHAUS - KREIßSAAL - ENTBINDUNG - AUSTREIBUNGSPHASE - SCHLEIMPFROPF

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* Statt WEHEN besser WELLEN ODER KONTRAKTIONEN

Dass es wehtut steckt also schon im Wort selbst. Beim Gedanken an Geburt haben die meisten Menschen schmerzhafteWehen im Kopf. Doch was macht die Gebärmutter unter der Geburt eigentlich? Sie kontrahiert, dehnt sich aus und zieht sich wieder zusammen, wie Wellen.

Also versuche es doch mal mit dem Wort WELLEN oder KONTRAKTION. Im englischen heißt es übrigens auch contraction und das wird der Arbeit deiner Gebärmutter auch deutlich gerechter.

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* Statt KRANKENHAUS besser KLINIK

Viele Menschen haben ein ungutes Gefühl, beim Gedanken an Krankenhäuser. Karge weiße Wände, grelles Neonlicht, der Geruch von Desinfektionsmittel, miserable Essen, Mehrbettzimmer usw.

Ob dies nun der richtige Ort ist für eine Geburt ist ein anderes Thema. Vielleicht hilft es dir, stattdessen das Wort KLINIK zu verwenden. Dieser Begriff ist weniger negativ aufgeladen.

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* Statt KREISSSAAL besser GEBURTSRAUM

Wusstest du, dass der Begriff vom Verb kreißen stammt und so viel bedeutet wie „Wehen haben“. Im Mittelhochdeutschen bedeutet kreißen auch schreien, woraus das Wort kreischen entstand.

Das klingt nicht nach einer Umgebung, die zu einer Geburt einlädt oder? Wie wäre es stattdessen mit GEBURTSRAUM?

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* Statt ENTBINDUNG besser GEBURT

Ich frage mich bis heute wer da eigentlich von wem entbunden werden soll? Es ist auch kein passiver Akt, bei dem die Frau zuschaut und das Kind von Ärzten oder Hebammen entbunden/geboren wird. Dieser Begriff schafft eine unglaubliche Distanz und Passivität und hat nichts mit einer physiologischen (ungestörten) GEBURT zu tun.

Frauen GEBÄREN ihre Kinder! Ein Wort, in dem ganz viel Kraft und Transformation steckt.

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* Statt SCHLEIMPFROPF BESSER MUTTERSIEGEL

Mit Schleim verbindet vermutlich niemand etwas Positives. Eigentlich löst es eher ekel aus. Geprägt wurde der Begriff von dem deutschen Gynäkologen Samuel Kristeller (1820-1900) geprägt.

Der Pfropf dient während der Schwangerschaft als Barierre gegen Keime und verschließt den Muttermund, er versiegelt ihn also.

Wie fühlt sich das Wort MUTTERSIEGEL oder ZERVIXSIEGEL für dich an?

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* Statt PRESSEN besser SCHIEBEN

Pressen hat häufig etwas mit viel Druck ausüben zu tun und es geschieht, in dem wir die Luft anhalten. Das wiederum ist unter der Geburt grundsätzlich nicht zu empfehlen. Zumal die gesamte Energie in den Kopf geht und Frauen danach häufig Hämatome im ganzen Gesicht und vor allem den Augen haben.

Was du stattdessen tun kannst ist (MIT)SCHIEBEN, das bedeutet regelmäßig zu atmen, nach unten auszuatmen und dabei die Bauchmuskulatur anzuspannen.

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Statt AUSTREIBUNGSPHASE besser FINALE GEBURTSPHASE

Das in meinen Augen mit Abstand schlimmste Wort für eine Geburtsphase ist die Austreibungsphase. Mir kommt dabei immer sofort der Exorzist in den Kopf und das hat bei einer Geburt absolut nichts zu suchen. Gemeint ist damit die Phase zwischen komplett eröffnetem Muttermund und der vollständigen Geburt des Kindes.

Du könntest dieses Wort zum Beispiel durch FINALE GEBURTSPHASE ersetzen.

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Ich wünsche mir, dass wir Geburt als das ansehen was sie ist.

Geburt kann kraftvoll, intensiv, laut und auch leise sein.
Geburt kann überwältigend, atemberaubend und vor allem transformierend sein.
Geburt hat so viele positive Facetten und es ist auch hier immer ein bisschen MAGIE im Spiel.

Ganz egal, wie die Geburt verlaufen ist, wir sind danach nie wieder die Frau, die wir davor waren. Und das ist genau richtig so.

All das ist ein Prozess den wir Schritt für Schritt, im Besten fall in guter Begleitung, gehen dürfen.

Welche Worte fallen dir in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett noch ein, die mal eine Generalüberholung gebrauchen können?

von Herzen, Sabrina

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